Altstadtgasse in Michelstadt mit Fachwerk und Kopfsteinpflasterpreloader-image

Bierverführung. Brautradition im Odenwald

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Bierverführung

Brauereitradition im Odenwald

Bierverführung im Odenwald

Wer den kleinsten Hopfengarten Michelstadts sehen möchte, der muss zur kleinen Stadtbrauerei von Ralf Daum gehen. Daum Bräu ist gelebte Tradition sagt er: „Hier wird mit Herzblut gebraut. Die gute Qualität der Rohstoffe ist mir besonders wichtig.“ Deshalb kennt der Michelstädter auch alle seine Lieferanten und Produzenten persönlich. Und der kleine Hopfengarten? Die Staude am Haus wird jährlich mit viel Tamtam geerntet. Es wird gezupft, gewogen und gefeiert. „Wer sich am meisten engagiert, wird dann zur Hopfen-Königin oder König gewählt“, erzählt der Bierbrauer. Daum Bräu ist eine von den zwei kleineren Hausbrauereien in Michelstadt. Um 1900 waren es noch 13. Auf dem öffentlichen Rundgang, der Bierverführung schauen die Gäste auch bei Ralf Daum vorbei. Von ihm erfährt man alles rund um die Herstellung und Geschichte des Bieres.

 

Tradition im Hinterhof


Das Bierbrauen liegt Ralf Daum im Blut. Bereits 1826 wurde sein Elternhaus als Brauerei gebaut. Im Hinterhof, dort wo sich jetzt eine kleine Gaststube befindet, war der Stall für die Brauereipferde. Irgendwann wurde das Brauen eingestellt und das Haus fungierte nur noch als Gaststätte. Als Ralf Daum vor etwa 10 Jahren im Hinterhof das Sudhaus selbst baute, schloss sich für ihn ein Kreis: „Bier hat eine tolle Geschichte und dieses Handwerk richtig auszuüben bedeutet mir viel. Von der Produktion bis zum Bier im Glas, kann man mich in dem Produkt erkennen.“ Das weiche Wasser im Odenwald ist die Grundlage für den besonderen Geschmack. Sein Bier ist naturtrüb, ungefiltert.

 

Über den Odenwald hinaus


Echtes Handwerk beim Bierbrauen, wird in vielen Ländern geschätzt. Craft nennen es die Engländer und Amerikaner, was nichts anderes heißt als Handwerk. In einem englischen Bierführer ist die kleine Brauerei von Ralf Daum aufgeführt und ein amerikanischer Gast ließ als Bewertung ein „you feel in heaven“ da. Im Bierhimmel wohlgemerkt. Drei bis vier Wochen braucht das Bier in wohl Odenwalds kleinster Brauerei, bis es ausgeschenkt werden kann. Dann heißt es Zusammenrücken und Prost in der kleinen Gaststube, im Sommer findet sich auch vor dem Braustübl für die Gäste ein Plätzchen. Und wer zum Feierabend zu Hause auch ein Daum-Bräu genießen will, kann es sich bei Ralf Daum mitnehmen.