Pfingstrosen in Lorsch vor dem weltberühmten UNESCO Klosterpreloader-image

Pfingstrosengarten

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Pfingstrosengarten

Die Königin der Kräuter rund um das UNESCO-Kloster

Pfingstrosengarten

Zarte Blüten in weiß über rosa bis hin zum dunklen, satten Rot: Deutschlands einziger öffentlicher Lehr- und Schaugarten zur Pfingstrose liegt auf dem ehemaligen Weinberg des Klosters Lorsch, heute Pfarrgarten der evangelischen Kirche. Von April bis Juni lädt der Garten zur prachtvollen Blütenschau ein und wird jedes Jahr erneut zu einem Lieblingsort. Die beliebte Frühlingsblume hat in Lorsch aber nicht nur eine dekorative Bedeutung. Im weltberühmten Kloster, das zum UNESCO-Welterbe zählt, entstand um das Jahr 800 das Lorscher Arzneibuch. In diesem Buch wird, neben sehr vielen Arzneirezepturen, die Heilkunst als von Gott gewollte christliche Nächstenliebe beschrieben. Es gilt als der Beginn der heutigen Medizin. Eine wichtige Heilpflanze im Lorscher Arzneibuch ist die Pfingstrose - Paeonia officinalis. So kam es, dass große Flächen im Stadtgebiet, besonders um die evangelische Kirche, mit Pfingstrosen bepflanzt wurden.

„Königin der Kräuter“

Im Mittelalter nahm die Pfingstrose als „Königin der Kräuter“ einen besonderen Stellenwert unter den Heilpflanzen ein. Mönche hatten sie einst über die Alpen nach Nordeuropa und auch nach Lorsch gebracht. Während die Pfingstrose in der westlichen Medizin heute keine Rolle mehr spielt, wird sie in der traditionellen chinesischen Medizin auch heute noch als Heilpflanze verwendet. Das Gartenjuwel ergänzt den benachbarten Kräutergarten zum Lorscher Arzneibuch, der sich auf dem Gelände des Kloster Lorsch, unweit der weltberühmten Lorscher Königshalle, befindet.

150 Arten und Sorten auf dem Wingertsberg

Die aufwendige Pflege der prächtigen Stauden- und Strauchgewächse liegt in den Händen einer kleinen Gruppe Freiwilliger aus dem Lorscher Heimat- und Kulturverein.

Tipps zur Pflanzung und Pflege geben die engagierten Gärtner gerne weiter. Wer an einer Führung teilnimmt, erfährt natürlich auch so einiges über die Geschichte der Blume, die uns im Frühling mit ihren prachtvollen gefüllten Blüten verzaubert. Im Mittelalter fehlte sie in keinem Bauerngarten und zum Pfingstfest und zu Fronleichnam wurde sie als Schmuck in Kirchen verwendet. Daher kommt auch der Name Pfingstrose.

Mittlerweile lassen sich auf dem Wingertsberg unterhalb der Kirche und um das Sandsteingebäude etwa 150 Arten und Sorten bestaunen. Neben Wildformen wachsen hier berühmte asiatische, europäische und auch ganz moderne Züchtungen.