Das Lahn-Marmor-Museum – seit 2016 ein Kleinod in der Museumslandschaft Mittelhessenspreloader-image

Lahn-Marmor-Museum

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Einst weltberühmt: der Lahnmarmor

Die Region zwischen Wetzlar und Balduinstein war über 400 Jahre bei Fürsten, Bischöfen und Baumeistern bekannt wegen des Lahnmarmors, eines aufgrund seiner reichen Farbigkeit hochgeschätzten polierfähigen Kalksteins.

Das Lahn-Marmor-Museum

Wo Natur und geschichte zusammentreffen

In Villmar, lange Zeit Zentrum der Marmorbearbeitung, befindet sich heute das Lahn-Marmor-Museum. Besucher erhalten spannende Einblicke und wissenswerte Infos rund um den Naturstein und seine Geschichte. Ob im Museumsgebäude mit Dauerausstellung und wechselnden Sonderausstellungen oder entlang des 380m langen erdgeschichtlichen Weges, der Besucher vom Museum zum Nationalen Geotop „Unica-Bruch“ führt.

Unterwegs auf der Lahn-Marmor-Route, von Wetzlar nach Balduinstein, können auch Radbegeisterte im ehemaligen Abbaugebiet des Lahnmarmors in dessen Geschichte eintauchen .

Zur Entstehung des Lahnmarmors

Vor rund 380 Millionen Jahren...

...waren weite Teile Deutschlands von einem Meer bedeckt. Durch Vulkantätigkeit im devonischen Meer wurden Schalsteinsattel ausgebildet, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. Darauf entstanden Riffe, die sich hauptsächlich durch Stromatoporen aufbauten, eine zwischen Schwämmen und Korallen angesiedelte, mittlerweile ausgestorbene Art von Meereslebewesen. Im Laufe der Erdgeschichte wurden die entstandenen Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung mit Überdeckungen von bis zu 1000 Metern verfestigt.

Über 400 Jahre wurde der Lahnmarmor abgebaut. Mehr als 100 Marmorbrüche können in der Region zwischen Wetzlar und Balduinstein nachgewiesen werden. Im Raum Villmar/Schupbach können historische Brüche besucht werden. Der bekannteste ist das Nationale Geotop „Unica-Bruch“ in Villmar.

Von der Lahn in die Welt

Internationale Einsatzorte des Lahnmarmors

Der Lahnmarmor fand vielfache Verwendung an „prominenter“ Stelle, so zum Beispiel in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms und auch in den Domen von Berlin, Köln, Würzburg und Trier - beim einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen in der Abtei St.Matthias, zu der Villmar gehörte. Der Einsatz des Lahnmarmors reicht noch deutlich weiter. Mit dem barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses, den Altären der Mannheimer Jesuitenkirche, der Klosterkirche Amorbach, dem Schloss Biebrich oder dem Wiesbadener Kurhaus sind nur einige genannt. Auch international wird der Suchende fündig. So offenbart sich der Lahnmarmor beispielsweise in der Eremitage in St. Petersburg oder auch in der Eingangshalle des Empire-State-Building in New York.