preloader-image
Wassererlebnis

Flüsse in Hessen

Copyright Eye Icon© www.lumen-art-images.de

Die hessischen Flüsse

In Hessen plätschert und fließt es nahezu überall. Flüsse und Bäche bahnen sich auf mehreren tausend Kilometern ihren Weg durch das Herz Deutschlands. Weser und Werra im Norden, im Osten die Fulda, in der Mitte die Lahn, im südlicheren Hessen Main und Neckar und an der Landesgrenze auch der Rhein. Während man an einem Ufer mit etwas Glück den schillernden Eisvogel in unberührter Natur bewundern kann, erhebt sich an einem anderen die imposante Kulisse des Großstadtdschungels.

Der Neckar

Zwischen der Vier-Burgen-Stadt Neckarsteinach und Hirschhorn fließt der Neckar ein kurzes Stück durch Hessen, genauer gesagt durch den UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald. Hier sind wir Frühling und Sommer immer ein Stück näher, denn die klimatischen Bedingungen machen die Region zur „hessischen Toskana“. Eingerahmt von den dicht bewaldeten Höhen des Odenwaldes verspürt der Besucher echte Ritter- und Räuberromantik im Land der Nibelungensage. Hirschhorn, die "Perle des Neckartals", thront mit seiner bezaubernden Altstadt über dem Fluss und bietet einen wundervollen Ausblick auf eine seiner eleganten Doppelschleifen.

Der Main

Auch der Main legt nur einen Bruchteil seines Weges in Hessen zurück, aber der hat es in sich. Kaum ein anderer Fluss bietet so viel Abwechslung in so kurzer Entfernung. Zwischen dem mittelalterlichen Seligenstadt mit seiner berühmten Benediktinerabtei und der Mainspitze bei Wiesbaden, wo der Main in den Rhein mündet, verändert der Fluss immer wieder seinen Charakter. Vorbei an saftigen Wiesen, Sandbänken und sogar Badebuchten trägt uns der Main flussaufwärts in die urbanen Hafenanlagen der Großstädte Offenbach und Frankfurt. Dort, wo die gläsernen Fassaden der Hochhäuser das glitzernde Wasser zu spiegeln scheinen, erhascht man dann den ultimativen Blick auf die unverwechselbare Skyline der Mainmetropole.

Der Rhein

„Warum ist es am Rhein so schön?“ – die Antwort auf diese Frage liegt eindeutig in Hessen. Rechtsrheinisch sind wir in einem der kleinsten, aber auch einem der bekanntesten Weinanbaugebiete Deutschlands: im Rheingau. Die herrliche Ausbeute an erlesenen Weinen hat die Region dem Fluss zu verdanken, denn sein launiger Richtungswechsel am Rande des Taunus sorgt für ein fast mediterranes Klima. Die fast schon majestätische Ruhe des Rheins lässt sich auf unterschiedlichste Weise erleben: Mit beeindruckenden Weitsichten in den Weinbergen oder Strandfeeling an den breiten Sandbänken entlang einiger Flussabschnitte. Den besten Blick auf den Vater aller Flüsse hat aber eine ebenso bedeutsame Figur. Von hoch oben blickt die Germania bei Rüdesheim stolz in die Ferne, während unter ihr gemächlich die Schiffe vorbeiziehen.

Die Lahn

Den größten Teil ihres Weges bahnt sich die Lahn durch Hessen. Aus dem gemütlichen Bach wird hier zunächst ein quirliger Fluss, der mal raunend und mal plätschernd durch dichtes Grün und alte Städte fließt und schließlich breit und dynamisch zu einem stolzen Strom anwächst. Lebhafte Studentenstädte wie Marburg und Gießen verbinden gekonnt Tradition und Moderne entlang der Lahn. Schroffe Felsen auf denen trutzige Burgen Ausschau halten wechseln sich mit verträumten Auen ab: die Lahn zieht in Hessen alle Register. Kurz bevor sie Hessen verlässt, hat sie noch einen ganz besonderen Leckerbissen für uns: den Limburger Dom. Von seinem Felsen aus blickt er würdevoll auf das weltliche Schauspiel entlang des Flusses unter ihm.

Die Diemel

Wer die Natur liebt, ist hier goldrichtig: Die Diemel, die in Bad Karlshafen in die Weser mündet, ist ein idyllischer, fast märchenhafter Naturfluss. Ruhige Streckenabschnitte wechseln sich mit flotten und kurvigen Strömungen ab. Mal scheint sich der Fluss durch einen grünen Dschungel aus bewaldeten Hängen zu bahnen, mal liegt er inmitten weitläufiger Landschaften mit sanften Hügelketten und malerischen Täler. In ruhigeren Gewässern liegt die Rapunzelstadt „Trendelburg“ am Fuße des Reinhardswaldes. Vom Ufer des idyllischen Flusses, das von Weiden und Erlen gesäumt ist, erblicken wir schon von Weitem den Turm der Trendelburg, der an das Märchen mit den langen Haaren erinnert.

Die Fulda

Die Fulda ist ohne Zweifel der „hessischste“ aller Flüsse, auch wenn sie für ihre letzten Kilometer das Bundesland im Herzen Deutschlands verlässt. Sie entspringt knapp unter dem Gipfel der Wasserkuppe, dem Berg der Flieger, auf 850 Metern. Auf ihrem Weg schlängelt sie sich in ihrem nahezu naturbelassenen Bett durch die Rhön und später durch wildes Auenland bei Bad Hersfeld bevor sie zwischen Reinhardswald und Kaufunger Wald in die Weser mündet. Einmal im Jahr, dreht sich ein Sommer-Wochenende lang in Kassel alles um die Fulda: wenn auf dem historischen Rondell das große Flussfest "der Zissel" startet.

Die Werra

Genüsslich schlängelt sich dieser nordhessische Fluss durch die Täler, die ihm die Erhebungen des Geo-Naturparks Frau Holle Land bieten. Der Hausberg der Namensgebenden Märchenfigur zum Beispiel, der Große Meißner. Mit der Kirschenstadt Witzenhausen und der bezaubernden Fachwerkstadt Eschwege passiert die Werra gleich zwei wunderbare Ausflugsziele. Während im nördlicheren Witzenhausen Felder und Berge entlang des Flusses zur Kirschblüte wie ein weißes Meer erscheinen, erhaschen wir an den naturbelassenen Ufern der Werra um Eschwege vielleicht einen Blick auf Eisvögel und Küstenseeschwalben.

Die Eder

Hessens „Juwel der Flüsse“ wird die Eder gerne genannt. Sie ist auf ihren 174 km das sauberste und schnellste Gewässer ihrer Größe und ein grünes Paradies. Weite Teile des Ufers stehen unter besonderem Naturschutz und werden von urwaldähnlichen Auenwäldern gesäumt. Auf dem Fluss gleiten wir fast durchgängig durch Wiesen, Weiden und Bruch-Wälder mit knorrigen Baumwesen, rankendem Hopfen, Schwarzpappeln und -Erlen. Ursprünglich und idyllisch begleitet uns das Säuseln, Plätschern und Zwitschern der Natur. Am Rande des Kellerwalds fließt die Eder in den Edersee, den drittgrößten Stausees Deutschlands und mit seiner spektakulären Staumauer ein wahrer Ausflugsmagnet.

Die Weser

Aus dem berühmten Kuss von Fulda und Werra entsteht dem Sprichwort nach die Weser. Sie ist Hessens nördlichste Wasserstraße und über Jahrhunderte für die Menschen das Tor zur Welt. Inmitten der märchenhaften GrimmHeimat Nordhessen begegnen uns Aschenputtel und andere sagenhafte Gestalten, die hier entlang des Flusses lebendig werden. Unbedingt sehenswert ist die barocke Altstadt von Bad Karlshafen. Als Herz und Mittelpunkt der Stadt öffnet der wieder entstandene Binnenhafen den Weg dorthin und ist gleichzeitig ein wassertouristisches Highlight.