Der herbstliche Kurpark von Bad Hersfeldpreloader-image

Bad Hersfeld –

Stadt des Fachwerks und der Festspiele

Copyright Eye Icon© Bad Hersfeld Tourismus/Philipp Ißbrücker

Kleinstadt voller Superlative

Bad Hersfeld im Nordosten von Hessen: Das sind jahrhundertealte Ruinen mit viel Leben darin, jede Menge Kultur- und Badeerlebnis, eine Altstadt aus Fachwerkhäusern, viel Natur drumherum und 30.000 Einwohner, die wissen, wie man Feste feiert. Zudem ist Bad Hersfeld eine Stadt der Superlative. Hier findest Du unter anderem die größte romanische Kirchenruine der Welt und die älteste Glocke Deutschlands.

Ein perfekter Tag in Bad Hersfeld …

Am besten startest Du mit einem kleinen Stadtrundgang. Die historische Altstadt liegt im Norden der Fulda, die sich wie ein blaues Band diagonal durch Bad Hersfeld schlängelt. Dreh- und Angelpunkt ist der Marktplatz. Von hier aus erreichst Du die meisten Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß. Und hier kannst Du auch direkt mit dem Staunen beginnen: Rund um den Marktplatz stehen nämlich zahlreiche bunte Fachwerkhäuser, die teilweise fast 500 Jahre alt sind. 

Beim Blick nach oben zu den Giebeln der Fachwerkhäuser wird Dir sicher auch gleich der Kirchturm der Stadtkirche auffallen. Der 55 Meter hohe „Leuchtturm“ der Stadt, wie er im Volksmund gerne genannt wird, überragt alle anderen Gebäude. Die Kirche selbst wurde im Jahr 1060 erbaut. Das Highlight hier sind die bunten Kirchenfenster hinter dem Altar. Sie zeigen die Geschichten von Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Oben im Turm befindet sich eine Art kleines Wohnzimmer. Früher wohnten hier die Türmer, die mit ihrem Horn die Uhrzeit und jeden Sonntag Kirchenchoräle bliesen. Letztere Tradition übernehmen heute die Bläser des Posaunenchors des CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) und der evangelischen Kirche Bad Hersfeld. Sie steigen jeden Sonntag um 9 Uhr die 222 Stufen bis ganz nach oben auf den Balkon des Turms und lassen die Lieder über die ganze Stadt erschallen. Auch Du kannst den Turm besichtigen: Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat ist der Turm für Führungen geöffnet. Von oben hast Du einen ungetrübten Ausblick über die ganze Stadt.

Wieder unten in der Altstadt angekommen, kannst Du Dich einfach durch die schmalen Gassen treiben lassen. Hinter den Schaufenstern gibt es immer etwas zu entdecken: kleine Boutiquen und Cafés, Restaurants und Souvenirlädchen zum Stöbern. Doch auch die Gebäude selbst sind wahre Hingucker. Direkt am Kirchplatz findest Du eines der schönsten und bekanntesten Fachwerkhäuser der Stadt, das Küsterhaus. Als Pfarrhaus im Jahre 1452 im gotischen Baustil errichtet, dient es seit 1741 als Wohnhaus des Küsters. Auch vor dem Rathaus von Bad Hersfeld solltest Du einen Stopp einlegen. Das imposante Fachwerkhaus in der Weinstraße 16 erhielt seine heutige Gestalt im Stil der Weserrenaissance im Jahr 1612. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein wesentlich kleineres, gotisches Rathaus aus dem Jahre 1371. Die fünf verschnörkelten Giebel machen das Gebäude zum wohl eindrucksvollsten Profanbau der Innenstadt.

Die mit Abstand beeindruckendste Sehenswürdigkeit Bad Hersfelds steht im Osten der Altstadt: die Stiftsruine. Sie ist die größte romanische Kirchenruine der Welt und blickt auf eine lange Geschichte zurück, die eng mit der Stadtgründung von Bad Hersfeld zusammenhängt. Am Standort einer Einsiedelei mitten im unwegsamen Waldgebiet zwischen Knüll, Vogelsberg, Rhön und Thüringer Wald gründete der Mainzer Erzbischof Lullus 769 ein Kloster, das kurz darauf von Karl dem Großen zum Reichskloster erhoben wurde. Nach einem großen Brand im Jahr 1038 begann der Neubau, die Stiftskirche entstand. Im Mittelalter wurden Kloster und Stadt ein bedeutender Handelspunkt an der Via Regia. Auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms besuchte sogar Martin Luther 1521 Bad Hersfeld und predigte auf Wunsch des Abtes in der Stiftskirche. 240 Jahre später, im Jahr 1761, brannte die französische Armee beim Rückzug ihre in der Stiftskirche gestapelten Vorräte ab, einer der größten sakralen Hallenbauten Deutschlands ging in Flammen auf und wurde fast vollständig vernichtet. Heute bringen die Bad Hersfelder Festspiele einmal jährlich wieder Leben in den Bau. Dort, wo einst der Altar stand, begeistern viele Einwohner der Stadt als Schauspieler und Sänger für sechs Wochen die fast 2.000 Zuschauer pro Abend. Es ist das kulturelle Ereignis des Jahres.

Östlich der Stiftsruine steht ein weiteres historisch relevantes Gebäude: der Katharinenturm, ein freistehender Glockenturm, der vermutlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts gebaut wurde. Der Turm diente früher als Gefängnis. Direkt über den Zellen hing ein Glockenspiel. Heute ist nur noch eine einzige Glocke übrig, die Lullusglocke. Sie stammt aus dem Jahre 1038 und ist damit Deutschlands älteste gegossene Glocke. Geläutet wird sie nur noch viermal im Jahr: am Ostersonntag, Pfingstsonntag und am 25. Dezember jeweils um 12 Uhr und zur offiziellen Eröffnung des Lullusfestes. Während des achttägigen Volksfestes zu Ehren des Stadtgründers steht der ganze Ort Kopf. Es findet jedes Jahr in der Woche um den 16. Oktober mit großem Festumzug, Krammarkt und feierlicher Feuerentzündung auf dem Marktplatz statt. 

Den Nachmittag, oder auch einen ganzen Schlechtwettertag, kannst Du in der Wissens- und Erlebniswelt „wortreich“ verbringen. Das Museum für Sprache und Kommunikation beherbergt mehr als 90 Exponate, bei denen Mitmachen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht sind. Zwei Ideengeber für das Haus waren Konrad Duden und Konrad Zuse, die beide einige Zeit in Bad Hersfeld gelebt haben. Konrad Duden der „König der Rechtschreibung“, war früher in Bad Hersfeld Rektor des königlichen Gymnasiums und hat hier den „Ur-Duden“ geschrieben. Konrad Zuse wiederum, der „Vater des Computers“, entwickelte hier in der Stadt den weltweit ersten funktionsfähigen PC. Im Museum findest Du neben historischen Ausstellungsstücken auch jede Menge Stationen zum Experimentieren. Hier kannst Du zum Beispiel einen Ball nur durch Deine Gedanken bewegen oder Stäbe nur durch Hautkontakt zum Klingen bringen. Für Deinen Besuch solltest Du etwa zwei bis drei Stunden einplanen. Es gibt aber auch Tageskarten mit denen Du jederzeit kommen und gehen kannst wann Du möchtest. Ein großer Spaß für die ganze Familie. 

Gesundheit für Körper und Seele

In Bad Hersfeld lässt sich aber nicht nur ganz wunderbar vom Alltag abschalten, auch Deinem Körper kannst Du hier etwas Gutes tun. Denn seit 1963 ist die Stadt Hessisches Staatsbad und damit der ideale Ort für einen Wellnesstag oder gar eine Kur. Aus zwei Quellen im Kurpark sprudelt fluoridhaltiges Thermalwasser, das nachgewiesenermaßen Magen- und Darm-, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen lindern kann. Im Kurhaus kannst Du es selbst ausprobieren. Hier befindet sich ein Brunnen, der ganzjährig geöffnet ist. Täglich darfst Du hier vom Heilwasser trinken und richtig darin abtauchen kannst Du in der Kurbad Therme, die direkt neben dem Kurhaus liegt. 

Raus in die Natur!

Auch wenn es bei der ganzen Gemütlichkeit in Bad Hersfelds Altstadt sicher nicht leicht fällt, ein Ausflug in die Natur sollte auf jeden Fall auf Deinem Plan stehen. Die Stadt ist der ideale Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren ins Knüllgebirge, den Seulingswald oder zum Vogelsberg. Die Touren führen Dich an der Fulda entlang, durch die abwechslungsreiche Landschaft der Kuppenröhn und durch das wilde Werratal. Viele der Radwege sind flach und gut für eine gemütliche Tour geeignet. Es gibt aber auch herausfordernde Mountainbiketrails. Zum Beispiel auf den 636 Meter hohen Eisenberg.

Wer sich zu Fuß sportlich an der frischen Luft betätigen möchte, ist am Waldsportpfad genau richtig. Am Beginn der etwa zwei Kilometer langen Strecke erwartet Dich eine Kneippanlage, die Du vom Frühjahr bis in den Herbst nutzen kannst. An den restlichen Stationen kannst Du Deine Koordination schulen und Deine Muskeln kräftigen oder dehnen. Der Startpunkt befindet sich oberhalb der Klinik am Hainberg, in Richtung Tageberg.

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