Ein grünes Wochenende in Frankfurt – Unterwegs auf dem GrünGürtel-Radrundweg
Wer an Frankfurt denkt, hat meistens zuerst die imposanten Wolkenkratzer der Skyline im Kopf – das geschäftige „Mainhattan“ mit Banken, Glasfassaden und Business-Menschen in schwarzen
Anzügen. Doch abseits der Hochhäuser überrascht die Stadt mit einer völlig anderen Seite:
Frankfurt ist viel grüner, als ich es jemals vermutet hätte und das als Ruhrpottmädchen, das es
doch eigentlich besser wissen müsste…!
Zwischen Parkanlagen, dem Mainufer und Feldern, Wiesen und Wäldern entlang des Grüngürtels habe ich eine ruhige Welt entdeckt, die zu ausgedehnten Radtouren einlädt. In meinem Reiseführer für den etwas anderen City-Trip nehme ich Dich mit zu den grünen Ecken Frankfurts und verrate Dir meine Lieblingstipps für ein naturnahes Wochenende in Frankfurt.
Sabrinas Empfehlungen für eine erlebnisreiche Radtour in Hessen
Dinner mit Skyline-View im Oosten

Nachdem ich zunächst mal ein wenig klassisches Touristen-Programm mit einem Bummel durch die fein herausgeputzte Altstadt und das moderne Bankenviertel genossen habe, knurrt mir der Magen. Auf zum Oosten, der Realwirtschaft direkt am Mainufer - was für eine coole Location ist das denn bitte? Ich nehme draußen auf der Terrasse Platz, blicke auf den Biergarten unter Platanen, gleich dahinter die Skyline, die die perfekte Kulisse für den dramatischen Sonnenuntergang bildet. Wow! Mein mediterranes „Green Wave“-Risotto schmeckt genauso gut wie der erfrischende Gin Basil Spritz, mit dem ich zur Einstimmung aufs Frankfurt-Wochenende anstoße.
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Übernachtung im The Blasky Hotel

Es geht nicht weniger hip weiter, als ich im maximal stylisch eingerichteten The Blasky Hotel in
Sachsenhausen einchecke. Mein Zimmer ist dermaßen liebevoll und gemütlich möbliert und
dekoriert, das ich den Innendesigner am liebsten direkt in meine Wohnung in Duisburg
vorbeischicken würde. Zur Krönung gibt’s einen fantastischen Blick auf die Skyline Frankfurts.
Aber damit nicht genug. Als ich die Rooftop Bar über den Dächern der Stadt betrete, stockt mir echt der Atem. Ok, bei diesem Ausblick muss ich mir einfach noch einen Drink gönnen - alles andere wäre ein Verbrechen!
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E-Bike leihen bei FrankfurtBikeTour

Nach einer erholsamen Nacht mache ich mich zu Fuß auf den Weg zum Fahrradverleih bei
FrankfurtBikeTour, der ein Stückchen weiter nördlich in Sachsenhausen liegt. Hier kannst
Du auch geführte Radtouren durch die Stadt buchen, ich habe allerdings etwas anderes im Sinn. Also schnappe ich mir eines der gepflegten E-Bikes und frage ein wenig besorgt nochmal nach, wie es denn um die Akkus der Räder steht. Marvin, einer der Produktmanager, beruhigt mich lachend: „Mit unseren leistungsstarken Akkus schaffst Du locker 80-100 Kilometer ohne nachzuladen. Kein Problem für Deine Tour auf dem GrünGürtel-Radrundweg!“ Na dann, los geht’s!
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Radkarte von Hessen Tourismus

Gut, dass ich mir vorab die GPX-Datei der Radkarte heruntergeladen habe. Bevor ich so richtig starte, schaue ich mir zunächst nochmal meine eigentlich 63 Kilometer lange Route auf dem GrünGürtel-Radrundweg an. Mit einigen kleinen Abstechern komme ich insgesamt nun noch auf etwa zehn Extrakilometer, die heute geradelt werden wollen. Das schaffe ich! Zum Glück funktioniert die Navigation mit der App einwandfrei, so dass das mit dem Verfahren schwierig werden dürfte – zumal der Radrundweg auch noch richtig gut ausgeschildert ist.
Zu meiner Strecke auf der Radkarte
Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne

Ruckzuck verlasse ich den Trubel der Stadt und lande mitten im Grünen - einen ganz schön
hübschen grünen Gürtel hat sich „Mainhattan“ da umgeschnallt. Und der steht ihr hervorragend, das stelle ich schon nach den ersten Kilometern fest, nachdem ich vom Goetheturm im Frankfurter Stadtwald einen fantastischen Ausblick auf die Skyline in der Ferne genieße. Ein weiteres Highlight ist für mich der Streckenabschnitt entlang der Holzbohlenwege inmitten des Naturschutzgebietes Schwanheimer Düne. Hier muss ich mein Rad zwar schieben, habe dafür aber noch mehr Zeit, um die idyllische Landschaft zu genießen. Knorrige Kiefern, kleine Seen und ein Mix aus Sand-, Wiesen- und Waldflächen bilden eine wunderschöne Kulisse für meine Radtour. Entstanden ist das hier alles vor rund 10.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Durch Wind wurde der feine Sand aus dem Flussbett des Mains herausgeblasen und so zur Binnendüne geformt. Faszinierend!
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Mittagspause beim „Lahmen Esel“

Gut die Hälfte meiner Radrunde habe ich hinter mir, nachdem ich mit der Fähre den Main nach Frankfurt-Höchst überquert habe und nun dem renaturierten Flusslauf der Nidda folge. Ein kleiner Abstecher bringt mich nach Niederursel, wo sich ein ganz besonderes Traditionslokal befindet. „Zum Lahmen Esel“ prangt es an der Tür des schmucken, unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhauses - na, wenn das mal keine Einladung für einen ausgewiesen Eselfan wie mich ist.
Drinnen ist es nicht nur äußerst gemütlich eingerichtet, mir läuft beim Blick in die Speisekarte
direkt das Wasser im Mund zusammen. Da ich endlich typisch hessische Spezialitäten probieren will, teste ich den berühmten Äppelwoi und Schnitzel mit Frankfurter Grünen Soße. Mhhhm, alles richtig gemacht!
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Am Mainufer entlang

Mit vollem Magen strampelt es sich erstmal ein wenig langsamer, aber meine Strecke ist so
abwechslungsreich und herrlich grün, dass ich schnell wieder Fahrt aufnehmen. Nur eines der
Highlights auf dem weiteren Weg entlang des GrünGürtel-Radrundweges ist der alte Flugplatz
Bonames, wo ich sogar über die ehemalige Landebahn radeln kann.
Dass ich in der Nähe einer Großstadt bin, merke ich erst wieder auf dem Lohrberg – die
Ausblicke in den hügeligen Taunus tausche ich hier nämlich gegen einen fantastischen Fernblick auf die Frankfurter Skyline ein. Nach einem sowohl aussichts- als auch eisreichen Päuschen ist Endspurt angesagt. Von dieser grünen Oase, wo es sogar einen Hang mit Weinanbau gibt, ist es nicht mehr weit bis zum Mainufer bei Offenbach, das wir über Felder und blühende Streuobstwiesen erreichen.
Direkt am Mainradweg mache ich eine besondere Entdeckung. Mir ist hier ja schon der eine
oder andere nett ausschauende Kiosk mit Liegestühlen aufgefallen, aber das Bembelboot toppt einfach alles. Egal ob einen Schoppen „Äppelwoi“, „Handkäs mit Musik“ oder grüner Soße, die superherzlichen Betreiber servieren alles mit guter Laune in gechillter Atmosphäre. Wer an dieser lokalen Institution nicht hält, verpasst wirklich etwas!
Albereien am Ich-Denkmal

Nachdem ich den hübschen Mainhafen von Offenbach und die idyllisch gelegene Gerbermühle
hinter mir gelassen habe, nähere ich mich wieder mit jedem Meter der Frankfurter Skyline. Ich bin in Hochstimmung, weil mir die gesamte Streckenführung des GrünGürtel-Radrundweges so unglaublich gut gefallen hat. Da kommt das Ich-Denkmal doch gerade wie gerufen und lädt mich als Teil der Komischen Kunst entlang der Radstrecke dazu ein, mir selbst ein Denkmal zu setzen. Gesagt, getan - ich steige aufs Podest - diese kleine Ode an die Einzigartigkeit jedes Menschen gehört natürlich unterstützt!
Als ich wieder am Goetheturm im Frankfurter Stadtwald ankomme und den Kreis schließe, bin ich überzeugt: „Der GrünGürtel-Radrundweg hält, was er verspricht. Was für eine gelungene Radtour, die ganz neue Perspektiven auf Mainhattan schafft!“
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Frühstück oder Brunch bei Heppy Green

Nach meiner langen Radtour am Vortag lasse ich es heute morgen ganz entspannt angehen.
Gestartet wird mit einem Frühstück bei Heppy Green im Herzen von Bockenheim. Hier gibt’s
alles, wonach sich mein Foodie-Herz sehnt, und das in dermaßen hübschem und
gemütlichen Ambiente, das ich gar nicht mehr aufhören kann, die hippe Einrichtung zu
fotografieren. Von gesunden, veganen Optionen bis hin zu leckeren und frischen Burgern – alles in bester Bio-Qualität – bleibt kein Wunsch offen. Noch recht früh am Morgen fällt meine Wahl auf das getoastete Sauerteigbrot mit Ziegenkäse und die „Everyday Pancakes“ mit frischem Obst, Heidelbeerkompott und Ahornsirup. Ich verspreche Dir: Der Genuss ist jede einzelne Kalorie sowas von wert!
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Natur pur im Palmengarten Frankfurt

Für den Abschluss meines grünen Wochenendes in Frankfurt habe ich mir noch ein ganz besonderes Highlight aufgespart: Den Palmengarten, der praktisch der Inbegriff einer
grünen Ruheose mitten in der Stadt ist. Wer also Lust auf Tropenflair mit Skyline-Blick hat, ist hier im Frankfurter Westend genau richtig. Palmen, Kakteen und fleischfressende Pflanzen chillen Seite an Seite in Gewächshäusern, die ein bisschen wie Zeitkapseln wirken. Der Trubel der City ist ganz weit weg, während ich zwischen Lianen durchs feucht-warme und wilde Tropicarium flaniere, im Wüstenhaus afrikanische Baobab-Bäume bestaune und im Schmetterlingshaus die kunterbunten Falter fotografiere. Sogar ein kleiner See lädt zur Fahrt mit einem der Tretboote ein – romantische Vibes inklusive.
Mein Fazit: Der Palmengarten ist wie ein Kurzurlaub – nur ohne Jetlag. Perfekt für einen
entspannten Nachmittag und um einfach mal durchzuatmen. Frankfurt kann eben mehr
als nur Skyline und Apfelwein! Übrigens liegt der kostenlose Botanische Garten gleich
nebenan und lässt sich perfekt mit einem Besuch des Palmengartens verbinden. Also,
worauf wartest Du noch? Nichts wie los nach Frankfurt!
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