Rosenduft, Rosenblüten, Rosengarten

Als Voraussetzung für die Ernennung zur Rosenstadt muss die Königin der Blumen ortsbildprägend sein. Dies verdankt die Stadt am Rhein ihrem ehemaligen Stadtgärtnermeister Reinhard Pusch, dem zu Ehren auch eine Rosensorte benannt ist. Das heutige Gärtnerteam kümmert sich mit viel Liebe und Engagement um die Anlage und ihre duftenden Schönheiten. Da wäre zum Beispiel die Ramblerrose „Bobby James“ auf dem Rosenhügel im Burggraben, die markant in die Lüfte ragt.
Eine besondere Edelrose ist die "Yves Piaget". Man findet diese Rarität mit den rosa-lila, leicht gefransten Blütenblättern und herrlich starkem Duft nur noch in wenigen Gärten. Sie ist sehr regenempfindlich, daher weiß sie das milde, schon fast mediterrane Eltviller Klima zu schätzen.
Wie gefällt Dir die zartrosa "Souvenir de la Malmaison"? Sie ist benannt nach den berühmten Gärten der Gemahlin von Napoleon, Kaiserin Joséphine.

Neben den genannten seltenen und historischen Rosen sind mittlerweile sind auch viele moderne ADR-Sorten und neue Züchtungen, wie Persica-Hybriden angepflanzt. Zu allen ihren blühenden Schützlingen wissen die Gärtner etwas zu berichten. Und sie geben ihr Wissen gerne an die Besucher weiter. Sehr beliebt sind die fachkundlichen Rosenschnittkurse im Frühjahr. Ebenso wie die kurzweiligen Führungen durch die Rosenanlagen: Man kann sie entweder privat buchen oder zu bestimmten Terminen im Rahmen eines öffentlichen Rundgangs daran teilnehmen. Weitere Fragen kannst Du Dir für die Rosentage aufheben, wenn die Stadt ihre Lieblingsblume am ersten Juni-Wochenende im Jahr ausgiebig feiert.
Bei der Arbeit des Gärtnerteams steht die nachhaltig-ökologische Bewirtschaftung im Vordergrund. Es kommt nur noch organischer Dünger zum Einsatz. Mittlerweile wurden alle Rosenbeete mit insektenfreundlichen Stauden bereichert. Konventionelle Pflanzenschutzmittel sind tabu – stattdessen kümmern sich Nützlinge um den Schädlingsbefall, diese stillen ihren Hunger, indem sie Schädlinge vertilgen.
Der Klimawandel macht vor den Burgtoren nicht Halt und ist mittlerweile für viele Rosen eine Herausforderung. Daher werden nach und nach die älteren empfindlichen Sorten gegen moderne und robustere ausgetauscht. Und eine dieser neuen Schönheiten ist die kirschrote „blütenRhein®“, welche im Rahmen der Rosentage 2025 getauft wurde. Gärtner Manfred Orth ist begeistert von ihr, denn diese Kleinstrauchrose ist nicht nur duftend, öfterblühend und widerstandsfähig, sondern wird auch von Bienen, Hummeln und Co. als Nahrungsquelle geliebt. Die Taufpatenschaft für die „blütenRhein®“ hat natürlich das Eltviller Rosenpaar Julia und Valentin Schmitt übernommen. Die beiden repräsentieren mit Charme und Eleganz die Stadt Eltville bei vielen Gelegenheiten und Veranstaltungen. Valentin Schmitt ist Nachfahre von Carl Schmitt, dessen berühmte Rosenfelder einst bis weit über die Grenzen Eltvilles bekannt waren.
Der Name der Rose

Auch im malerischen Kloster Eberbach oberhalb von Eltville triffst Du auf die Rose, beziehungsweise den Film "Der Name der Rose". Der berühmte Sean Connery wandelte im Winter 1985/86 in den Klostergewölben, um dort den spannenden mittelalterlichen Krimi lebendig werden zu lassen. Die Drehorte lassen sich noch heute besichtigen. Im Rahmen des Kinosommer Hessen wird der Film hier gezeigt – die monumentale Basilika wird dann zum historischen Kinosaal. Ein Zeitsprung von besonderer Art.
Zurück am Rheinufer zu Füßen der Burg in Eltville: Für diejenigen, die unter dem wohlwollenden Blick des bronzenen Biedermeier-Pärchens die Promenade entlang flanieren, scheint ebenfalls ein bisschen die Zeit still zu stehen. Der Blick auf den Rhein, das ruhige Ufer mit den Rosen, die historischen Villen und Adelshöfe – dieser ganz besondere Glücksort lädt Dich ein zum Urlaub vom Alltag. Dazu ein Gläschen Wein, hier oder in den Gassen der historischen Altstadt, die sich direkt an die Uferpromenade anschließt – was will man mehr?
Geheimtipps: Vom Schlendern zum Wein-Hopping
Schlenderweinproben
Ein gemütlicher Rundgang durch die verwinkelte Altstadt, bei dem dein Glas an besonders schönen Orten mit einem guten Tropfen gefüllt wird, während Du mit kurzweiligen Plaudereien über Eltvilles (Wein-)Geschichte unterhalten wirst – das sind die Schlenderweinproben, welche die Tourist-Information mehrmals jährlich anbietet.
Walk like a local
Wer mehr von der Landschaft sehen und dabei Anekdoten über die Region hören möchte, dem empfehlen wir eine Tour mit „Walk like a Local“. Auf eigene Faust durch die Weinberge wandern, im Rucksack dabei regionale Weine, Snacks, Spielkarten und eine Landkarte – lass Dich überraschen!
Weinprobierstände
Als Stadt im Rheingau spielt natürlich auch in Eltville der Wein eine zentrale Rolle. Eine der schönsten Möglichkeiten zum Beispiel den berühmten Riesling der Region zu genießen, sind die zahlreichen Weinprobierstände. Im wöchentlichen Wechsel schenken dort hiesige Winzer ihre feinen Tropfen aus. Mit gleich fünf Weinprobierständen bietet Eltville mit seinen Ortsteilen nicht nur die meisten, sondern auch das "Weinprobierstand-Hopping".
Alle fünf verbindet der Weingenuss in lockerer Atmosphäre, dennoch ist jeder Stand etwas ganz Besonderes: In Eltville, mitten auf der Rheinpromenade, sitzt Du fast mit den Füßen im Rhein. Erbach ist ein zentraler Weintreff mit Spielplatz, geeignet für Jung und Alt. Die Hattenheimer Weinfässer sind der Treffpunkt direkt am Rhein, nicht nur für Hattenheimer. Martinsthal bietet gemütliche Atmosphäre im Tal der Walluf und Rauenthal - überrascht mit Aussicht pur über das gesamte Rhein-Main-Gebiet. Unter freiem Himmel und in gemütlicher Atmosphäre kannst Du hier nicht nur den Wein, sondern auch den Rheingau kennenlernen.