Taunus Schinderhannes Steig – Hessen Tourismus

Auf den Spuren eines Räubers wandeln

Ein Rascheln im Unterholz, ein Schatten zwischen den Bäumen: Ist es der Räuber Schinderhannes, der Dir hier auflauert? Wo einst ein Halunke sein Unwesen trieb, verläuft heute ein Qualitätswanderweg. Die Route führt Dich durch zwei Nationalparks, vorbei am UNESCO-Weltkulturerbe Limes, zur Burg Eppstein und über zahlreiche Berggipfel. Du musst den Taunushauptkamm, den Atzelberg und den Pferdskopf bezwingen. Belohnt wirst Du immer wieder mit atemberaubenden Ausblicken auf die grünen Ausläufer des Taunus und die Skyline von Frankfurt.

Taunus

Region
Mittel

Schwierigkeit
38km

Distanz
7.5h

Dauer
1140m

Steigung
1250m

Gefälle

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Die zwei Gesichter des Schinderhannes

Der vermutlich 1779 geborene Johannes Bückler stammte aus einer Familie von Henkern und Schindern. Er war zunächst selbst Lehrling bei einem Abdecker, stahl ihm aber mehrere Felle, weshalb er schon früh als Gauner galt. Es folgten immer dreistere Delikte, zuerst Viehdiebstähle, dann Raubüberfälle. Jedoch galt der Schinderhannes auch als eine Art neuer Robin Hood, der den Reichen das Geld nahm und es den Armen gab.

Im Laufe der Jahre beging er auf beiden Seiten des Rheins zahlreiche Verbrechen, forderte viele Menschenleben und zerstörte Existenzen. Noch heute ranken sich viele Sagen um den Räuber aus dem Taunus, der bei Wolfenhausen im Taunus verhaftet und am 21. November 1803 vor den Toren der Stadt Mainz öffentlich mit der Guillotine hingerichtet wurde.

In Waldems-Steinfischbach kannst Du die interessante Geschichte rund um den Taunus-Räuber selbst entdecken. Das Schinderhannes-Museum befindet sich in den Räumen des Gasthauses „Zum Schinderhannes“, das 7,2 Kilometer vom Steig entfernt liegt und erst kürzlich an diesen Wanderweg angeschlossen wurde.

Florian Trykowski
Pilze im Moos am Pferdskopf

Florian Trykowski
Panorama Aussichtsturm Pferdskopf Taunus

Etappe 1: Gimbacher Hof (Kelkheim) bis Eppstein

Stadt- und Burgmuseum Eppstein
Burg Eppstein thront über dem Städtchen

Du startest am Gimbacher Hof in Kelkheim, einem idyllischen Bauernhof mit Reiterhof und Restaurant. Hinter einer kleinen Schranke beginnt die Wanderung auf einem Waldweg, der Dich tief in den Wald und direkt auf den Taunus Schinderhannes Steig führt. Ein gut ausgebauter Waldweg führt Dich zum Waldgasthof Gundelhard, der Dich mit Speis und Trank versorgt. Weiter geht es über weite Wiesen mit spektakulären Ausblicken ins Tal und auf Langenhain mit seinem berühmten Bahai-Tempel. Vorbei am Kaisertempel gelangst Du nach Eppstein, wo am Wernerplatz das älteste Fachwerkhaus des Main-Taunus-Kreises aus dem Jahr 1459 steht. Das dortige Gasthaus „Pflasterschisser“ ist der perfekte Abschluss der ersten Etappe.

Etappe 2: Eppstein bis Schloßborn

Taunus Touristik Service e.V.
Weiltalweg im Taunus

Nach wenigen Kilometern erreichst Du Eppenhain, ein beschauliches Dorf, in das nur eine Straße führt – eine Oase der Ruhe inmitten der belebten Region. Der Weg führt Dich leicht ansteigend auf den 507 Meter hohen Atzelberg, von wo aus Du eine atemberaubende Aussicht bis zum Westerwald und Odenwald genießt. Weiter entlang des Taunuskamms durch den Wald gelangst Du nach Schloßborn, dessen Name auf ein eppsteinisches Jagdschloss aus dem 14. Jahrhundert zurückgeht. Die Reste der historischen Ortsbefestigung mit Mauern und einem noch stehenden Turm kannst Du heute noch sehen.

Etappe 3: Schloßborn bis zum Roten Kreuz

HA Hessen Tourismus, Roman Knie, CC0
Schild des deutschen Limes-Radwegs

In nordöstlicher Richtung gelangst Du bald durch einen Wald in den kleinen Ort Glashütten. In der urigen Bürgerklause kannst Du Dich kulinarisch verwöhnen lassen und Deine Treffsicherheit auf der Kegelbahn unter Beweis stellen. Die weitere Strecke säumen Wegweiser, Rastplätze mit Bänken und Informationstafeln, allesamt kunstvoll aus Glas gefertigt – eine Hommage an die Tradition der Glasherstellung. Ein Höhepunkt der Route sind die Überreste alter Glasöfen im Emsbachtal. Auf den letzten Kilometern verläuft der Taunus Schinderhannes Steig in den Limeserlebnispfad über, an dem Du noch gut erhaltene Relikte der ehemaligen römischen Grenzbefestigung entdecken kannst. Mit der Überquerung des Limes hast Du die letzte Etappe des Taunus Schinderhannes Steigs erreicht.

Etappe 4: Vom Roten Kreuz bis zum Landstein

Zwischen Schmitten und Glashütten, auf dem höchsten Punkt des Sattels, findest Du die Kittelhütte – ein beliebter Start- und Endpunkt für Wanderungen und Radtouren im Hochtaunus. Wenn Du von der Kittelhütte aus nach Norden wanderst, erreichst Du bald den Gipfel des Pferdskopfes. Mit 663 Metern gehört er zu den höchsten Erhebungen des Taunus. Vom Aussichtsturm hast Du einen spektakulären Blick über die Umgebung. Das letzte Ziel des Taunus Schinderhannes Steigs ist die Kirchenruine Landstein, die im späten Mittelalter von vielen Gläubigen aufgesucht wurde, um göttlichen Beistand zu erbitten.