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48 Stunden in Wiesbaden

Copyright Eye Icon© David Vasicek

Auf Kurzbesuch in Wiesbaden

Kaffee im Bergkirchenviertel, Besuch auf dem Wochenmarkt und die schönsten Aussichten vom Neroberg — die hessische Landeshauptstadt bringt alle Voraussetzungen für einen gelungenen Wochenendtrip mit. Wir zeigen Dir, was Du in 48 Stunden alles an Genuss, Kultur und Natur erleben kannst in Wiesbaden.

Freitag

14 Uhr: Start im Bergkirchenviertel

Am besten spazierst Du erst einmal durch das Bergkirchenviertel. Das ist ein ehemaliges Arbeiterviertel und sehr charmant mit seinen vielfältigen Fassaden, schmalen Gassen und viel Leben in kleinen Restaurants und originellen Geschäften. An der Ecke Jawlensky- und Nerostraße duftet es herrlich aromatisch nach frisch geröstetem Kaffee. Hinter der Ladentür betreibt Jens Kaufmann seine Rösterei mit Cafébetrieb. Eigentlich hat er Wirtschaftsingenieur studiert, aber während seiner Diplomarbeit zum Thema Röstmaschinen die Liebe zum Kaffee und seiner Zubereitung entdeckt. Am besten gönnst Du Dir hier einen kräftigen Espresso oder eine nach allen Regeln der Kunst zubereitete Tasse Filterkaffee. Und lässt Dir von Jens erzählen, weshalb er die Entscheidung für Wiesbaden nie bereut hat: „Die Stadt hat ihre eigene Geschwindigkeit — sie ist urban und lebendig, aber nie hektisch”, schwärmt er. “Für ein Gespräch bei einem guten Kaffee nimmt man sich hier immer Zeit.“ Klingt gut, oder?

16 Uhr: Flanieren, staunen und genießen

Weiter geht’s mit Deinem gemütlichen Bummel durch die Gassen rund um die Nerostraße. Kaum zu glauben, dass die Wohnungen des heute so schmucken Viertels einst „Katzelöcher“ genannt und für die Bediensteten der vornehmen Herrschaften gedacht waren. Nun reihen sich hier die schönsten inhabergeführten Geschäfte, Cafés wie das „THE FRIDAY Cupping Room“ mit seinen bunten Bowls und Wraps, aber auch Galerien und Restaurants aneinander. Du wirst sehen, die Verlockung ist enorm, durch jede Tür zu gehen, in jeden Laden gucken, überall etwas zu essen oder zu trinken bestellen! Ein etwas versteckter Pfad führt zur namensgebenden Bergkirche. Und der Abstecher lohnt sich! Ganz in der Nähe liegt dann auch schon das Hotel Klemm, hinter dessen schöner Jugendstil-Fassade Du himmlisch übernachten kannst.

 

Samstag

10 Uhr: Markttreiben und Kulturgenuss

Den Samstag in Wiesbaden beginnst Du am besten so, wie die Wiesbadener selbst das auch am liebsten tun – auf dem Wochenmarkt. Auf dem großen Platz vor Rathaus und vieltürmiger Marktkirche bieten Bauern aus der Region Spezialitäten wie bunten Zornickel-Käse, duftende Roggenbrote, neue Kartoffeln und frische Erdbeeren an; in Eimern drängen sich Pfingstrosen und Lavendelsträuße, und vor dem Stand der “Curry Manufaktur” hat sich bereits eine hungrige Schlange gebildet. Vorbei an Jugendstilfassaden spazierst Du dann weiter zum Kurpark mit dem prunkvollen Kurhaus, für viele das schönste Gebäude der Stadt, und zum benachbarten Staatstheater mit den schattenspendenden Arkaden. Und wenn Dir der Sinn eher nach moderner Kunst steht? Dann schaust Du am besten im preisgekrönten Museum Wiesbaden vorbei. Wusstest Du, dass der expressionistische Maler Jawlensky, von dem hier einige Werke zu sehen sind, viele Jahre in Wiesbaden lebte?

 

17 Uhr: Perlen im Glas

Zum Ausklang des Tages empfehlen wir Dir ein Gläschen in der Sekt- und Weinbar Pearls Sektmanufaktur. Hier kannst Du sogar zusehen, wie der Sekt nach der zweiten Gärung degorgiert, sprich von dem Hefepfropfen in der Flasche befreit wird. Komplizierter könnte Deine Entscheidung für das Abendessen werden: In der Altstadt und im lebendigen Bergkirchenviertel gibt es einfach viel zu viele gute Lokale!

 

Sonntag

11 Uhr: Wandern, Wein und Panorama

Am Sonntag solltest Du Dir dann einen besonderen Perspektivenwechsel gönnen: Mit der Drahtseilbahn schwebst Du auf den 245 Meter hohen Neroberg über Wiesbaden hoch. Von der Bergstation siehst Du dann schon den kleinen Aussichtstempel liegen, von dem sich Blicke über die Stadt bis in den Odenwald eröffnen. Vorbei am hinreißend in den Weinbergen gelegenen Opelbad, einem historischen Freibad, spazierst Du weiter zur Russisch-Orthodoxen Kirche mit ihren goldglänzenden Zwiebeltürmen.

Schon toll, was Wiesbaden außerhalb des Zentrums alles zu bieten hat. Und das ist noch nicht alles: Oberhalb des Weinbergs verbirgt sich noch ein ganz besonderer Ort – das Château Nero. Eine Art Biergarten, aber mit Weinausschank. Also ein Weingarten. Mit lockerer Atmosphäre und lauter netten Leuten. Genieße das Ambiente mit einem Spundekäs im Glas, dazu Bauernbrot und kühlen Riesling vom Kloster Eberbach. Und obendrein den grandiosen Blick über Wiesbaden. Wie hatte Jens von der Kaffeerösterei doch so begeistert erklärt? „Wenn ich nach Tipps gefragt werde, ist der Neroberg mit dem Château immer ganz vorne mit dabei“.

Lässt sich nachvollziehen, oder?