Hessischer Apfelweinpreloader-image

Bei NOLO-Getränken ist Hessen der Trendsetter

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Wenig Alkohol, viel Genuss

Immer häufiger erfreuen sich die sogenannten NOLO-Getränke wachsender Beliebtheit. NO-was? NOLO steht für keinen (no) oder wenig (low) Alkohol. Bei uns in Hessen kennt man den Trend schon seit vielen Jahrhunderten, schließlich hat der hier beheimatete Apfelwein von Natur aus einen niedrigen Alkoholgehalt und ist somit die perfekte Erfrischung für Deine ersten warmen Frühlingstage.

 

Ein hessischer Experte

Jemand, der sich bestens mit dem Stöffche auskennt, ist Michael Stöckl. Als Geschäftsführer der internationalen Veranstaltung Cider World, die seit 15 Jahren regelmäßig in Frankfurt stattfindet, hat er täglich mit Apfelwein, Cider, Cidre und Co. zu tun. Vom zertifizierten Apfelweinsommelier erfährst Du, woher der NOLO-Trend kommt, was Apfelwein mit Naturschutz und Nachhaltigkeit zu tun hat und wo Stöckl selbst am liebsten auf einen Schobbe einkehrt.

„Gesundheit und Achtsamkeit“, antwortet Michael Stöckl auf die Frage, welche großen Trends das Trinkverhalten der Menschen aktuell beeinflussen. „Auf Genuss verzichten möchte aber natürlich trotzdem keiner.“ Genau hier kommt Apfelwein ins Spiel, denn mit 5 bis 7 Volumenprozent hat das liebste Getränk der Hessen nur etwa halb so viel Alkohol wie Wein und ist dabei herrlich erfrischend und belebend.

Apfelwein passt zu jeder Gelegenheit

„Momentan buchstäblich in aller Munde ist ‚nachhaltiges Trinken‘“, sagt Michael Stöckl. „Nehmen wir zum Beispiel das klassische Geschäftsessen: Früher kam so gut wie immer eine Flasche Wein auf den Tisch, manchmal auch zwei. Wer danach noch arbeiten musste, brauchte erstmal ein Mittagsschläfchen. Heute trinkt man Apfelwein oder Cider, der erfrischt, ist lecker, passt genauso wunderbar zum Essen, und anschließend ist man topfit.“ Nicht anders ist es, wenn man sich am Wochenende mit Freunden auf dem Markt trifft und gemeinsam anstößt. „Auch da sieht man seit einigen Jahren eine Entwicklung weg von Wein und hin zu leichteren Alternativen wie Apfelwein, Cider oder Cidre. Die Überlegung ist denkbar einfach – je weniger alkoholisch ich tagsüber unterwegs bin, desto mehr habe ich vom Tag und vor allem vom Abend.“

Dass belebende und spritzige Getränke auf Apfelbasis bevorzugt werden, ist kein hessisches Phänomen, das gibt es in Hamburg oder der angesagten Berliner Markthalle Neun ebenso wie in anderen deutschen und europäischen Städten. „Da ist Hessen, das übrigens bis heute der Hauptproduzent von Fruchtwein ist, auch international Taktgeber“, sagt Michael Stöckl.

 

Es geht auch alkoholfrei

Wusstest Du, dass hessische Keltereien schon vor etwa 15 Jahren angefangen haben, entalkoholisierte Apfelweine zu produzieren? „Damit war das Bundesland eines der ersten, andere Regionen ziehen erst seit etwa 3 Jahren nach“, erklärt Michael Stöckl. „Anfangs war das gar nicht so leicht, denn die Produzenten wurden vielerorts belächelt. Oft hieß es: Wie soll das denn schmecken, da kann ich ja auch Apfelschorle trinken?“ Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, und so steigt der Anteil an alkoholfreiem Apfelwein stetig.  

Fragt man Stöckl nach seinen persönlichen Favoriten, muss der Fachmann nicht lange überlegen: „Besonders gerne mag ich den Frankfurter Apfelwein alkoholfrei von der Kelterei Nöll in Griesheim. Aber auch Possmann, die Kelterei Heil oder Rapp’s bieten entalkoholisierte Varianten an. Wer lieber alkoholfreie Seccos auf Fruchtsaftbasis probieren möchte, dem kann ich Pomolo oder die Produkte aus Krenzers Shop in der Rhön wärmstens empfehlen.“ 

 

Schobbepetze für Naturschutz und Nachhaltigkeit

Sicher fragst Du Dich, wie Apfelwein und Biodiversität zusammenpassen. „Im günstigsten Fall wird Äppler aus Streuobst produziert, was das Naturprodukt nachhaltig macht und so richtig in Sachen Naturschutz punktet“, sagt Stöckl. Streuobstwiesen sind schützenswerte Kulturlandschaften, geschlossene Ökosysteme, die als Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. „Ihr Überleben kann nur durch die Nachfrage der dort wachsenden Früchte garantiert werden. Darum sind Apfelweine, Ciders oder Cidres aus Streuobst so wertvoll für uns.“ Aus diesem Grund hat sich der Cider-World-Geschäftsführer entschlossen, auf der diesjährigen Veranstaltung keine Region, sondern die Streuobstwiese zum Ehrengast zu machen. Seit 2021 zählt der Streuobstanbau – ebenso wie die hessische Apfelweinkultur – zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland.

 

Hier kehrt der Experte selbst am liebsten ein


... in Frankfurt am Main

  • Daheim im Lorsbacher Thal: „Apfelweinlokal 2.0 mit der größten mir bekannten Apfelweinkarte, sie umfasst rund 250 Positionen aus 25 Ländern.“
  • Apfelweinhandlung JB: „Die erste Apfelweinhandlung Deutschlands, sie befindet sich im Sachsenhäuser Brückenviertel.“
  • Zur Buchscheer: „Traditionelles Apfelweinlokal an der Louisa mit eigener Kelterei – einer der letzten Wirte, die noch selbst keltern.“
  • Kulturothek Frankfurtladen: „Viele Apfelwein-Devotionalien und Stadtführungen in der neuen Altstadt.“
  • Apfelweingalerie: „Kleine Galerie mit wechselnden Ausstellungen und Verkostungen an der Kleinmarkthalle.“
  • MainÄppelHaus: „Naturerlebnisgarten mit Streuobstwiesen, Hofladen und Bistro auf dem Lohrberg, die Betreiber setzen sich für Landschaftspflege und Naturschutz ein.“

 

... in Hessen

  • Kelterei Steden & Straußwirtschaft „Alt Orschel“: „Eine moderne, junge Kelterei, die in Oberursel von zwei Brüdern geführt wird.“
  • Apfelweinstube im Himmelreich: „Die Apfelweinstube in Wiesbaden-Frauenstein bietet einen sensationellen Blick über den Rheingau.“
  • Krenzers Rhön: „Am Geburtsort des Apfelsherrys gibt es auch die Rhöner Schaukelterei und vieles mehr zu sehen.“
  • Rote Pumpe: „Die Apfelweinstraußwirtschaft in Nieder-Mörlen in der Wetterau bietet ausgezeichnete Apfelweine und Handkäse-Variationen an.“
  • Sektmanufaktur Döhne: „Die Kellerei in Schauenburg bei Kassel steht für feinste Apfelschaumweine und führt nach Absprache auch Kellereibesichtigungen durch.“
  • Treuschs Schwanen: „Apfelweinrestaurant mit eigener Kelterei in Reichelsheim im Odenwald; tolle Küche und viele sortenreine Apfelweine.“