Für einen perfekten Tag in Bensheim startest Du ...
am Vormittag auf dem Marktplatz. Er ist der Dreh- und Angelpunkt der 40.000 Einwohner großen Stadt. Bis in das 20. Jahrhundert hinein diente der Platz als Standort für Redner verschiedener politischer Parteien. Bekannt war der Marktplatz auch als Ausgangs- und Endpunkt für Prozessionen. Auch heute noch enden hier die aus Italien eingeführten Bensheimer Passionsspiele mit der Kreuzigungsszene. Und in der Adventszeit findest Du hier den Weihnachtsmarkt mit zahlreichen hölzernen Buden und tausenden Lichtern. Mittelpunkt des Marktplatzes ist der runde steinerne Brunnen. Früher diente er als städtische Wasserstelle und Tränke für die Pferde. Auf seiner Spitze thront eine Figur des heiligen Georg. Er ist der Stadt- und Kirchenpatron von Bensheim. Ihm ist auch die älteste katholische Kirche der Stadt gewidmet. Die Georgskirche wurde Vermutungen zufolge bereits im 9. Jahrhundert erbaut. 1826 wurde die Kirche einmal rundum erneuert. Der Hofbaudirektor des Großherzogtums Hessen-Darmstadt Georg Moller erbaute sie im klassizistischen Stil neu. Im März 1945 wurde die Georgskirche bei einem Bombenangriff erheblich beschädigt. Die Säulen und die Umfassungsmauern blieben jedoch erhalten. Rund fünf Jahre dauerte der Wiederaufbau des Gebäudes. Die sanierte Kirche erhielt zwei neue Türme im Eingangsbereich sowie zwei weitere über dem Altarraum. Vorlage war das klassizistische Original von Georg Moller, das Du auch heute noch bestaunen kannst.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt ...
kannst Du jede Menge historische Fachwerkhäuser und Teile der alten Stadtmauer bewundern. Der Rote Turm und der Rinnentorturm wurden beide aus gelbem Sandstein erbaut und dienten als Schutz der Stadt gegen militärische Angriffe aus dem Schönberger Tal. Im Roten Turm war ab 1800 zudem ein Gefängnis untergebracht. Ein beliebter Fotospot in der Altstadt ist die Mittelbrücke. Erbaut wurde sie um 1732 über den Winkelbach, der sich im Süden Bensheims durch die Stadt schlängelt. An derselben Stelle gab es bereits eine Vorgängerbrücke, die jedoch durch ein Hochwasser zerstört wurde. Dieser ehemalige Steg bestand Vermutungen zufolge aus Holz und verband den alten Bensheimer Stadtkern mit der Vorstadt. Die heutige Brücke besteht aus zwei sandsteinernen Rundbögen und liegt mitten zwischen kleinen Geschäften in der ruhigen Fußgängerzone.
Raus in die Weinberge!
Wenn Du schon mal hier an der Bergstraße bist, solltest Du Dir unbedingt noch einen Tag mehr Zeit nehmen, um die Region auch außerhalb der Kleinstadt zu erkunden. In den Weinbergen verstecken sich nämlich nicht nur fruchtig süße Weintrauben, sondern auch wahre Kulturschätze.
Das Auerbacher Schloss ist einer von ihnen. Es ist eine der beeindruckendsten und bekanntesten Burgruinen in Südhessen. Als Kulturdenkmal steht die imposante Anlage unter Denkmalschutz. Erbaut wurde sie um 1225 mit dem Ziel, die südlich gelegenen Besitztümer der Grafen zu Katzenelnbogen zu sichern. Im 17. Jahrhundert wurde sie schließlich mehrfach von Feinden angegriffen. Die auf der Burg verursachten Zerstörungen und Plünderungen waren so immens, dass danach nur noch eine Ruine zurückblieb. Im Jahr 1888 eröffnete hier eine Gaststätte, die bis heute existiert, und Schloss Auerbach entwickelte sich zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im südhessischen Raum. Vom östlichen Burgturm aus hast Du eine sicher unvergessliche Aussicht auf die Berge des Odenwaldes und die Rheinebene.
Ebenfalls sehr beliebt ist das kleine und etwas unscheinbar wirkende Kirchberghäuschen, eine Gaststätte mit Biergarten, auf dem gleichnamigen Kirchberg. Er erhebt sich mit einer Höhe von 220,6 Metern im Osten von Bensheim. Unterhalb des Gipfels befinden sich am Südhang zwei der besten Weinlagen der Hessischen Bergstraße. Kein Wunder also, dass Du auch im Kirchberghäuschen edle Weine bekommst. Ursprünglich wurde das Bauwerk übrigens als Lusthaus für die gehobene Gesellschaft Bensheims errichtet, ein Ort für Feste, Empfänge und gesellschaftliche Veranstaltungen. Von hier oben hast Du einen atemberaubenden Ausblick auf Bensheim, die Bergstraße und die Weiten des Hessischen Rieds. Bei klarem Himmel reicht die Sicht sogar bis zum Pfälzerwald.
Im Osten des Kirchbergs liegt eine weitere Sehenswürdigkeit der Region: der Staatspark Fürstenlager. Er entstand um 1790 im Auftrag der Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt im Bensheimer Stadtteil Auerbach. Die Adligen zogen sich gerne in den Sommermonaten hierher zurück. In der etwa 42 Hektar großen Parkanlage wachsen über 50 exotische Bäume und andere Pflanzen. Daneben gibt es viele Hofgebäude, die aufgrund ihrer Anordnung an ein kleines Dorf erinnern. In einem von ihnen befindet sich heute ein Restaurant. Mittlerweile ist das Fürstenlager ein beliebtes Naherholungsgebiet. Rund um das Gelände gibt es mehrere Wanderwege, auf denen Du wunderbare Spaziergänge in der Natur unternehmen kannst.