Die Rhön öffnet das Fenster zum Universum

Nicht nur bei Tageslicht beeindruckt die Rhön als Land der offenen Fernen, sondern gerade auch bei Nacht. Durch die dünne Besiedlung im Zentrum Deutschlands kann man hier noch natürliche Nachtlandschaften mit einem sternenreichen Himmel erleben.

 

Für Sterngucker

In klaren mondlosen Nächten sind einige tausend Sterne, die Milchstraße, das Zodiakallicht und andere Himmelsobjekte sichtbar. Aber auch Mondnächte beeindrucken den Beobachter, denn der silbrige Schein legt sich über die nächtliche Hügellandschaft. Die Rhön wurde der Auszeichnung der Dark Sky Association zum "Internationalen Sternenpark" gekürt. Aufgrund von Industrialisierung, Zersiedelung, der Entstehung von Ballungsräumen und anderen Faktoren herrscht nur noch an wenigen Orten in Europa nach Sonnenuntergang natürliche Dunkelheit. Zu viel künstliches Licht macht vielerorts die Nacht zum Tage. Die Rhön jedoch weist noch Gebiete mit nahezu natürlichen Nachtlandschaften und einem sternreichen Himmel auf.

Den nachtaktiven Lebensraum zu schützen ist das erste Ziel des Internationalen Sternenparks. Besuchern bietet er, quasi nebenbei, faszinierende Ausblicke ins Universum.

Der Nachthimmel in der Rhön ist mit der Himmelsqualität in Namibia vergleichbar und schlichtweg atemberaubend. Durch die dünne Besiedlung ist der Himmel über der Rhön noch nahezu natürlich dunkel. Zu den Himmelsobjekten die man über der Rhön erkennen kann, zählt das Zodiaklicht, eine schwache, permanente Leuchterscheinung, die wahrscheinlich schon die alten Ägypter kannten.

Gleich außerhalb der Ortschaften kann man einen fulminanten Sternenhimmel erleben. Um lichtschwächere Himmelsphänomene aufzuspüren, nutzt man am besten die ausgewiesenen Beobachtungspunkte. Sie sind leicht erreichbar und haben einen freien Horizont. So kann man unter anderem an den Parkplätzen am Roten und Schwarzen Moor, auf der Hohen Geba und dem Weidberg sowie an der Kissinger Hütte in den Schwarzen Bergen den Blick über den Nachthimmel schweifen lassen.

Wer von zertifizierten Fachleuten mehr über die Gestirne erfahren möchte, der findet in der Rhön ein breites Angebot. Auf Mondlicht- und Sternguckerwanderungen kann man die nächtliche Rhön entdecken. Dabei lernt man nicht nur, die Gestirne selbst aufzufinden. Man erfährt auch von den Mythen und Geschichten, die sich um sie ranken. Darüber hinaus bietet das Biosphärenreservat Führungen zu nachtaktiven Tieren in der Rhön an und informiert auch über umweltverträgliche Beleuchtung und die schädlichen Auswirkungen von einem Übermaß an künstlichem Licht bei Nacht. Nebenbei gibt es zahlreiche Veranstaltungen vom Biosphärenreservat rund um den Sternenpark.

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